Unerträgliche Situation auch im Karstadt-Parkhaus am Neumarkt

Die unertägliche Situation im Karstadt-Parkhaus am Neumarkt – ein Angestellter berichtet:

„Urinpfützen, Kot auf dem Boden und an der Wand, Blut in großen Mengen. Kanülen, angekokelte Alufolien und in Urin getränkte abgelegte Kleidung wurden von einer Reinigungskraft mehrmals die Woche entfernt. […] Solange der Eingang bewacht wird, ist es zwar nicht sauber, es stinkt aber nicht mehr so bestialisch. Wie lange die Gelder für die Bewachung noch stehen weiß ich nicht. Es kann schlagartig vorbei sein, dann hat es sich innerhalb von 24 Stunden rumgesprochen und es kann kein Kunde die oberen Etagen ohne Würgereiz betreten.“

Als Bürgerinitiative Zukunft Neumarkt wollen wir zum einen auf die mittlerweile untragbare Situation hier am Neumarkt aufmerksam machen. Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, die Drogenszene am Neumarkt wieder zu verkleinern. Durch die jahrelang seitens der Stadt betriebene und geduldete Zentralisierung der Szene hier am Neumarkt ist nun ein Punkt erreicht, an dem die Belastungsgrenze für Geschäftsleute, Anwohner und Besucher überschritten ist.

Soll das die Zukunft des Neumarkts sein?

Es könnte auch ein Bericht über den Neumarkt sein, unseren Neumarkt in einem Jahr. Die Analogien sind erschreckend!

Aber es ist eine Doku über das Frankfurter Bahnhofsviertel mit insgesamt vier Drogenkonsumräumen, einer riesigen konzentrierten Drogenszene, einer erschreckenden Beschaffungskriminalität und einem nicht mehr zu kontrollierenden Drogenhandel.

Liberale Drogenpolitik steht in Frankfurt auf dem Prüfstand

Während in Frankfurt nun die liberale Drogenpolitik mit den eigens dafür eingerichteten Drogenkonsumräumen auf dem Prüfstand steht, hält man in Köln daran fest, dieses liberale Frankfurter Konzept umzusetzen und die Fehler der Drogenpolitik der letzten 20 Jahre zu wiederholen. Beginnen soll diese Odyssee ab 2018 am Kölner Neumarkt und nach dem Willen der Verwaltung Kölns bald in der ganzen Stadt umgesetzt sein.

ZDFinfo dokumentiert die ungeschönte Realität des Drogenalltags in Frankfurt

ZDFinfo dokumentiert die momentane Situation im Frankfurter Bahnhofsviertel. Offener Drogenkonsum auf den Straßen trotz vorhandener Drogenkonsumräume, Dealer an jeder Ecke und dazwischen die Polizei, die mit einem Großaufgebot versucht, der Drogenkriminalität Herr zu werden. Die ZDFinfo-Doku „Drogenalltag im Frankfurter Bahnhofsviertel“ dokumentiert die ungeschönte Realität und diskutiert die Fragen: Ist der viel gelobte Frankfurter Weg noch zeitgemäß? Sind Versäumnisse und fehlende Härte der Stadt Frankfurt schuld daran, dass die Drogenkriminalität in den vergangenen Jahren wieder zugenommen hat? Und wie kann den Suchtkranken wirklich geholfen werden?

Bürgerinitiative will eine bessere Zukunft für den Neumarkt und ganz Köln

Als Bürgerinitiative „Zukunft Neumarkt“ wollen wir uns dafür einsetzen, dass Köln eben nicht diesen Frankfurter Weg geht und sich damit die Fehler der Vergangenheit hier auch nicht wiederholen. Die Stadt Köln hält aber nach wie vor an diesem Konzept fest und will 2018 einen der größten Drogenkonsumräume Deutschlands am Neumarkt eröffnen. Weitere Räume sollen dann bald an weiteren Standorten in Köln folgen. In diesen Räumen sollen dann zuvor beim Dealer illegal beschaffte Drogen legal konsumiert werden können. Ein Anwohner in Frankfurt am Main beschreibt dieses skurrile „Drogenhilfe“-Konzept wie folgt:  „Ich geh als Junkie in einen Media Markt, klau ein Handy, geh dann zum Hehler, verkaufe das für 50 Euro (werde zum 2. mal kriminell), geh dann mit den 5o Euro zum Dealer und kauf mir Heroin (werde zum 3. mal kriminell) und geh dann in einen Druckraum und jag mir das legal in die Vene.“  (Quelle: ZDFinfo-Doku Drogenalltag im Frankfurter Bahnhofsviertel ab Minute 24:25).

Dieses Konzept kann doch nicht die Lösung des Kölner Drogenproblems sein! Genau das will aber die Stadt Köln umsetzen! Wir wollen, dass unsere Stadt von den Erfahrungen anderer lernt und einen neuen Weg geht, wie ihn auch die Frankfurter selbst fordern. Einen Weg, der die Drogenszene verkleinert, den Abhängigen hilft von der Sucht wegzukommen und die Belastungsgrenze der Anwohner, Geschäftsleute und Besucher nicht übersteigt. Unsere Ziele und Forderungen finden Sie hier: https://www.zukunft-neumarkt.de/ziele/

Keine Hoffnung für den Neumarkt?

Die Stadt Köln treibt die Einrichtung des geplanten Drogenkonsumraums (DKR) in der Thieboldsgasse voran. Das gab Sozialdezernent Dr. Harald Rau gestern anlässlich des „Runden Tisches Neumarkt“ bekannt. In einer nichtöffentlichen Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt sollen am 14. September die Gelder für die Anmietung und den Umbau freigeben werden. Allein die geplanten Kosten für den Umbau werden mit rund 750.000 Euro veranschlagt, hinzu kommen Mietkosten von jährlich rund 54.000 Euro.

Die Bürgerinitiative Zukunft Neumarkt (BI) fordert, die Planung für den DKR am Neumarkt auszusetzen und über alternative Standorte nachzudenken. „Der Drogenkonsumraum in der Thieboldsgasse ist kontraproduktiv. Er führt zu einer weiteren Konzentration der Drogenszene und damit zur Verwahrlosung des Stadtteils, ohne den Abhängigen wirksam zu helfen.“ erklärt Joachim Bals für die BI.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Pressemeldung vom heute (05.09.017).

 

Stadt will Kontrollen verstärken

Die Berichte und die Arbeit unserer Bürgerinitiative in Bezug auf die Verbesserung der Sicherheit und Lebensqualität hier in der Innenstadt zeigen bei den Verantwortlichen der Stadt offensichtlich erste Wirkung. So schreibt der Kölner Stadtanzeiger in einem Bericht von heute folgendes:

„Die zunehmenden Beschwerden […] haben nun auch die Stadtverwaltung auf den Plan gerufen. Ab sofort werde der Ordnungsdienst den Kontrolldruck „auf die bekannten Hotspots“ in der Innenstadt deutlich erhöhen.“ – Quelle: http://www.ksta.de/28268664 ©2017

Ein erster Schritt in die richtige Richtung! Hoffen wir, dass nun wirklich etwas passiert.

Situation in der Innenstadt eskaliert weiter

Nachdem Gastronomen über Übergriffe auf ihre Kunden und Drogenhandel geklagt hatten (siehe Express-Artikel vom 21.08.2017 ), eskaliert die Situation in der Innenstadt weiter. Bei einer Kontrolle am Dienstag am Friesenplatz verletzten Junkies städtische Mitarbeiter bei einer Schlägerei. Im Folgenden geht’s zum Express-Artikel vom 24.8.2017, der hierüber ausführlich berichtet: http://mobil.express.de/koeln/drogen-szene-eskalation-am-friesenplatz–junkies-greifen-ordnungsamtler-an-28219012

Köln hat mittlerweile ein massives Drogenproblem! Dieses kann nur mit einem sinnvollen gesamtstädtischen Konzept gelöst werden, das auf eine dezentrale wohnsitznahe Versorgung der drogenabhängigen Menschen ausgerichtet ist und damit die Hilfsangebote auf viele Schultern verteilt. Eine Konzentration der Szene in der Innenstadt führt nicht nur zu Eskalationen, wie in dem Express-Artikel vom 24.8.17 dargestellt, sondern konterkariert auch Stadtentwicklungspolitik und übersteigt die Belastungsgrenze der Anwohner und Geschäftsleute in der Innenstadt. „Das ist […] Drogenpolitik gegen die Bürger der Innenstadt“, so der Stadtbezirksvorsitzende der JU-Innenstadt Matthias Imiolczyk. (Quelle: Pressemitteilung JU 01062017)

Nun plant die Stadt Köln, neben den bereits vorhandenen über 450 Hilfsangeboten für Drogenabhängige am Neumarkt noch eine weitere zusätzliche Einrichtung am Neumarkt zu eröffnen: einen der größten Drogenkonsumräume Deutschlands! Hier sollen sich nach dem Willen der Stadt dann Junkies ihre zuvor beim Dealer illegal beschafften Drogen spritzen können. Dies führt zu einer noch stärkeren Konzentration der Szene! Zudem ist es eine singuläre Maßnahme ohne ein erkennbares Konzept, welches auf eine Verkleinerung der Szene abzielt und die Menschen aus der Abhängigkeit führt. Im Gegenteil: sie werden in der Abhängigkeit gehalten.

Wir fordern Politik und Verwaltung der Stadt auf, die singuläre Maßnahme der Eröffnung eines der größten Drogenkonsumräume Deutschlands am Neumarkt zu stoppen und ernsthaft an einer gesamt­städtischen Lösung zu arbeiten. Wir Bürger sind hierzu bereit!