Bezirksvertretung Innenstadt lässt den Neumarkt fallen

Der Drogenkonsumraum kommt

Die Stadt Köln hat nun in einer Eilaktion beschlossen, dass der Drogenkonsumraum 2018 an den Neumarkt kommen soll. Standort ist die kleine enge Thieboldsgasse Nr. 148, keine 20m vom Neumarkt entfernt, direkt gegenüber der KVB-Haltestelle Neumarkt! Außerdem sind zwei weitere Drogenkonsumräume in Kalk und in Mülheim geplant. Damit treibt die Stadt Köln die Konzentration der Drogenszene an den weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Drogen-Hotspots konsequent voran. So bleibt der Neumarkt und die angrenzenden Wohngebiete in der Hand von Drogendealern und Drogenkonsumenten. Von einer wohnortnahen dezentralen Versorgung der Abhängigen und von einer Verteilung der Hilfeleistungen für Abhängige auf mehrere Schultern durch alle Stadtbezirke keine Spur!

Abstimmverhalten in den einzelnen Bezirksvertretungen

Interessant ist das Abstimmverhalten der einzelnen Bezirksvertretungen zu den geplanten Drogenkonsumräumen am Neumarkt, in Mülheim und in Kalk.

Köln-Kalk: einstimmig zugestimmt bei Enthaltung! der CDU und Bündnis 90/Die Grünen

Köln-Mülheim: mehrheitlich beschlossen bei Gegenstimmen! der CDU

Köln-Innenstadt: Einstimmig zugestimmt! Keine Enthaltung, keine Gegenstimmen!

Große Enttäuschung über das Abstimmverhalten der Innenstadt

Über das Abstimmverhalten der Bezirksvertretung Innenstadt sind wir als Bürgerinitiative zutiefst enttäuscht. Ratsmitglied Dirk Michel (CDU) sagte noch im Juni dieses Jahres auf einer öffentlichen Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt unter Anwesenheit von Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Vielleicht haben wir uns das Viertel mit seinen zahlreichen Belastungen nicht genau genug angesehen. Wenn man da jetzt noch drauf sattelt, kann das zu viel sein“. Bezirkspolitiker Günter Leitner (CDU) ergänzte in der gleichen Sitzung: „Wir wollen einen Drogenkonsumraum, aber nicht in der Thieboldsgasse [Seitengasse direkt am Neumarkt]…“. (Quelle: http://www.ksta.de/27885810 ©2017) Nun hat aber die Bezirksvertretung Innenstadt genau das beschlossen! Einstimmig! Ohne fertiges Gesamtkonzept! In der kleinen engen Thieboldsgasse direkt am Neumarkt! Trotz der Hilferufe von Anwohnern und Geschäftsleuten, etwas gegen die Verwahrlosungen ihres Wohn- und Arbeitsraums zu tun! Wir sind maßlos enttäuscht!

Bürgerbeteiligung? Fehlanzeige!

Der von Oberbürgermeisterin Reker einberufene Runde Tisch Neumarkt, an dem auch die Bürgerinitiative Zukunft Neumarkt teilnimmt, war und ist aus unserer Sicht eine Farce. Er dient dazu den Schein einer Bürgerbeteiligung zu wahren, die im Ernst nie gewollt war und ist! Auch die im Mai und Juli durchgeführten Bürger-Informationsveranstaltungen der Stadt Köln zum Drogenkonsumraum am Neumarkt dienten nicht dazu in einen Dialog mit den Bürgern einzusteigen und deren Belange zu berücksichtigen. Hier wurden lediglich geschaffene Fakten präsentiert. Einwände der Bürger wurden gehört, aber nicht berücksichtigt! Hier wurden und werden Entscheidungen über die Köpfe der Bürger hinweg getroffen ohne überhaupt den Versuch zu unternehmen in einen ernsthaften konsensorientierten Dialog einzusteigen. Bürgerbeteiligung? Fehlanzeige!

Ignoranz von Politik und Verwaltung kritisieren wir auf’s Schärfste

Enttäuscht und entsetzt sind wir auch über die unglaubliche Ignoranz von Politik und Verwaltung. Zu keinem Zeitpunkt – nicht vor und nicht nach der Entscheidung für die Errichtung eines Drogenkonsumraums am Neumarkt in der Thieboldsgasse – haben die Parteien den Versuch unternommen, den Bürgern ihre Entscheidung zu erklären. Stattdessen haben sie kritiklos die Vorschläge der Verwaltung durch alle Gremien gewunken. Das ist NICHT die Aufgabe der gewählten Vertreter.

Diese Ignoranz von Politik und Verwaltung kritisieren wir auf’s Schärfste! Wir fordern hier wieder zu einer demokratischen Art und Weise zurückzukehren, die sich mit den Bürgern und deren Belangen ernsthaft und nicht nur zum Schein auseinandersetzt!

Wir sind gespannt…

Das der Drogenkonsumraum in 2018 an den Neumarkt in die Thieboldsgasse 148 kommen soll, wurde nun beschlossen. Die Stadt verspricht damit, den Konsum aus den Treppenhäusern und öffentlichen Plätzen in diesen Raum zu verlagern. Aber hat dieser morgens um 07:00 überhaupt schon geöffnet? Was passiert abends, wenn wir von der Arbeit nach Hause kommen? Was passiert, wenn die Stadtbibliothek, die Museen und die Geschäfte zumachen? Was passiert um 22:00, wenn sich die Abhängigen ihren letzten Schuss setzen? Was passiert am Wochenende?

Der heute bereits existierende Drogenkonsumraum am Kölner Hauptbahnhof hat folgende (bereits verlängerte!) Öffnungszeiten:
Mo-Di: 08:30-13:00 und 16:30-20:15
Mi-Fr: 08:30-13:00
Sa: geschlossen
So+Feiertage: 08:30-13:00

Ein Heroinabhängiger braucht 2-3 „Schüsse“ pro Tag. Er wartet nicht auf Öffnungszeiten! Wie will man eigentlich mit solchen Öffnungszeiten ernsthaft sicherstellen, dass sich der Drogenkonsum in der Neumarktgegend von unseren Treppenhäusern, von unseren Straßen und Plätzen in den Drogenkonsumraum verlagert? Wie will man ernsthaft sicherstellen, dass der Raum mit den knappen Öffnungszeiten überhaupt zu dem für alle erhofften Hilfsangebot wird? Wie will man dies sicherstellen, wenn nur in Köln gemeldete Personen den Raum überhaupt nutzen dürfen?

Wir sind gespannt…

75% der Befragten gegen Drogenkonsumraum am Neumarkt

In einer Blitzumfrage des Kölner Express vom 21.09.2017 haben innerhalb weniger Tage über 2000 Menschen zur Frage abgestimmt, ob ein Drogenkonsumraum am Neumarkt überhaupt der richtige Ort ist. 75% , also 1500 der 2000 Befragten, haben hier eine klare Meinung: MITTEN IN DER CITY – DAS IST NICHT NUR FÜR ANWOHNER UNZUMUTBAR. Zur Umfrage gelangen Sie über den folgenden Link: http://www.express.de/28451602. Sie können dort auch gern weiterhin abstimmen

In einem Drogenkonsumraum können Abhängige zuvor beim Drogendealer illegal gekaufte Drogen (insbesondere Heroin) konsumieren. Es werden keine Ersatzstoffe (Substitution) ausgegeben. Die Stadt Köln plant für Anfang 2018 einen der größten Drogenkonsumräume Deutschlands am Neumarkt einzurichten. Als Bürgerinitiative lehnen wir diesen geplanten Standort ab.

Polizei erwartet mit Drogenkonsumraum Anstieg des Drogenhandels

Aber nicht nur die Kölner Bürger haben hier eine klare Meinung, auch die Polizei in Köln. Diese hat bereits vor einem Jahr die Errichtung eines Drogenkonsumraums am Neumarkt verhindert. Unser ehemaliger Polizeipräsident Jürgen Matthies führte damals an, dass durch einen Raum direkt am Platz der Drogenhandel auf dem Neumarkt noch weiter anwachsen werde. Denn, so die Erfahrung der Polizei: Mit dem Stoff versorgen sich die Süchtigen unmittelbar vor dem Konsum – also in zeitlicher, aber auch in räumlicher Nähe. Quelle: http://www.ksta.de/28458306 ©2017

Gleichgewicht gerät aus den Fugen

Als Bürgerinitiative Zukunft Neumarkt wollen den Abhängigen Hilfe bieten und die Bürger am Neumarkt tun es bereits auch. Mit über 450 Plätzen zur Substitution (Ersatzstoffvergabe) leistet der Neumarkt bereits heute schon den größten Beitrag in der gesamten Stadt zur Drogenhilfe. Wir müssen aber auch neben der Hilfe für die Abhängigen die berechtigten Interessen der Anwohner, Geschäftsinhaber, Hauseigentümer, Pendler und Besucher unserer Stadt berücksichtigen. Ein Drogenkonsumraum am Neumarkt bringt das Gleichgewicht zwischen Hilfesuchenden und Hilfegebenden endgültig aus den Fugen.

Wir fordern Stadt und Verwaltung auf nach besseren Alternativen zu suchen

Als Bürgerinitiative Zukunft Neumarkt fordern wir die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung nachdrücklich dazu auf die bisherigen Pläne zur Errichtung eines Drogenkonsumraums am Neumarkt zu stoppen und nach besseren Alternativen zu suchen!

 

Polizei befürchtet mit Drogenkonsumraum am Neumarkt Anstieg des Drogenhandels

Für die Einrichtung eines Drogenkonsumraums am Neumarkt hatte die Stadt Köln bereits vor einem Jahr ein Lokal am Neumarkt 23 direkt gegenüber der KVB-Haltestelle / Ecke Thieboldsgasse im Auge. Darin befindet sich heute das Geschäft „Fuß und Schuh“. Unser damaliger Polizeipräsident Jürgen Mathies hat das Vorhaben aber glücklicherweise noch rechtzeitig gestoppt.

Lange war nicht klar, was die Gründe dafür waren. „Weder Stadt noch Polizei wollten die Argumente gegen den Standort bislang offenlegen“, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger im Artikel vom 22.09.2017 (Link zum Artikel)

Standort am Neumarkt wegen erwartetem Anstieg des Drogenhandels abgelehnt

Nun enthüllt jedoch der Kölner Stadt-Anzeiger die Gründe für die damalige Ablehnung des Standorts für einen Drogenkonsumraum am Neumarkt 23 durch die Polizei. Mathies führte damals an, dass durch einen Raum direkt am Platz der Drogenhandel auf dem Neumarkt noch weiter anwachsen werde. Denn, so die Erfahrung der Polizei: Mit dem Stoff versorgen sich die Süchtigen unmittelbar vor dem Konsum – also in zeitlicher, aber auch in räumlicher Nähe. – Quelle: http://www.ksta.de/28458306 ©2017

Jetziger Standort in der Thieboldsgasse nur einen Steinwurf entfernt

Der jetzt geplante Standort für den Drogenkonsumraum in der Thieboldsgasse 148 ist nur einen Steinwurf vom ursprünglich geplanten Standort am Neumarkt 23 entfernt. Dazu noch in einer kleinen engen schmalen Gasse. Gilt die Bewertung der Kriminalitäts- und Sicherheitslage des ehemaligen Polizeipräsidenten Mathies von vor einem Jahr jetzt hier nicht mehr?

Stadt Köln zerstört mit dem am Neumarkt geplanten Drogenkonsumraum Existenzen

Als Bürgerinititative kritisieren wir die Pläne zum Drogenkonsumraum am Neumarkt in der Thieboldsgasse 148 auf’s Schärfste. Hier werden Existenzen zerstört! Ein in Familienhand befindliches Hotel, 2 Restaurants und die traditionsreiche Veedelskneipe „Thieboldseck“ befinden sich im direkten Sichtfeld des Raumes in dieser schmalen Gasse.

Auch wir sind dafür Abhängigen zu helfen, aber nicht auf Kosten anderer. Der Raum in der Thielboldsgasse ist der falsche Weg. Es ist eine bessere Lösung zu suchen, die Allen gerecht wird: den Abhängigen und den vielen Anwohnern, Geschäftsleuten, Hauseigentümern, Ärzten, Pendlern und Besuchern unserer Stadt.

Bitte lesen Sie hierzu auch folgenden Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger vom 19.09.2017:
Thieboldsgasse am Neumarkt: Anwohner kritisieren Pläne zum Drogenkonsumraum