Wieder nichts Gutes für den Neumarkt

Pläne für eine Neugestaltung des Neumarktes oder für die Verbesserung dessen Aufenthaltsqualität gibt es mittlerweile wahrlich genug. Es gibt große Pläne wie die überaus gelobten Ideen von Herrn Albert Speer, der sich schon vor mehr als zehn Jahren über die Neugestaltung des Neumarktes Gedanken machte. Und es gibt auch neuere Konzepte, wie die von Herrn Professor Braunfels, der auch vor nicht allzu langer Zeit eine vielgeachtete umfangreiche Neukonzeption des Neumarktes und Umgebung ausgearbeitet hat. Und es gibt hierfür große Schubladen bei der Stadt Köln, in denen diese Pläne dann eingelagert werden bzw. wurden.

Eine kleinere Schublade wurde nun aktuell für den detaillierten Plan der IG Neumarkt e. V. benötigt, den Neumarkt innerhalb von nur acht Wochen mit einer Gastronomie einschließlich eines Toilettenkonzeptes professionell auszustatten. Dieser im Frühjahr des Jahres der Stadt offiziell überreichte Plan wurde nun von Seiten der Handelnden unserer Stadt abgelehnt. Ob man in diesem Zusammenhang den unermüdlichen Tatendrang der IG und deren unerschütterlichen Glauben an das Gute in der Stadt Köln nun bewundern soll, haben wir im Vorstand der BI Zukunft Neumarkt e. V. noch nicht endgültig entschieden.

Aber es gibt auch Pläne, die nicht in Schubladen eingelagert wurden. So zum Beispiel das Vorhaben, die Öffnungszeiten des Drogenkonsumraums deutlich auszuweiten. Doch hier gestaltet sich die Suche nach geeignetem medizinischen Personal angabegemäß seit Monaten auch unter temporärer Hinzuziehung einer externen Personalvermittlungsgesellschaft so schwierig, dass dieser Plan nicht umgesetzt werden kann. Und das vor dem Hintergrund des unerschütterlichen Glaubens der Stadt, dass insbesondere durch die Verlängerung der Öffnungszeiten des Drogenkonsumraums den immer größer werdenden Problemen durch die offene Drogenszene am Neumarkt und den angrenzenden Wohngebieten erfolgreich begegnet werden kann. Uns erschließt sich hierbei jedoch nicht, warum es während der Pandemie möglich war, Hunderte zusätzliche Stellen im Kölner Gesundheitswesen zu schaffen und zu besetzen, es aber nicht gelingt, wenige Fachkräfte für den Drogenkonsumraum zu rekrutieren. Vielleicht scheitern die wenigen Interessenten aber auch an der in Köln unabdingbaren Zusatzqualifikation des „perfekten Genderns“. Wir wissen es nicht.

Wir als Bürgerinitiative haben im Übrigen auch eine große Ablage für die angeblichen Pläne der Stadt Köln, die Situation am Neumarkt zu verbessern. Keine Schublade haben wir jedoch für die mannigfaltigen Begründungen, Bedenken und Ausreden der Stadt, warum die viele großen und kleinen Pläne für den Neumarkt nun doch nicht umgesetzt werden können. Hierfür fehlt uns leider der Platz; hierfür sind die Möglichkeiten und Lagerkapazitäten unserer Bürgerinitiative nun doch zu gering.

Für den Gesamtvorstand

Walter Schuch