Alleingang der Stadtverwaltung: Drogenkonsumraum am Neumarkt soll in Containergebäude an die Stadtbibliothek

Die Pläne der Stadtverwaltung zur Errichtung eines Drogenkonsumraums am Neumarkt gehen nun in eine neue Runde. Dabei agiert die Stadtverwaltung unter Federführung des Sozialdezernenten Dr. Harald Rau an den Beschlüssen des Stadtrats vorbei!

Was genau plant die Stadtverwaltung?

(Quelle: Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger vom 30.05.2019)

Zwei Drogenmobile sollen kurzfristig an die Rückseite des Museum Schnütgen

Zwei Fahrzeuge sollen zwischen Museum Schnütgen und der Kirche St. Peter an der Jacobstraße stehen. In einem der Busse sollen Drogen konsumiert werden können, im anderen soll Beratung stattfinden. Ein mobiler Einsatz ist bei diesem Konzept erst einmal nicht zu erkennen, obwohl die Politik im Stadtrat eigentlich den mobilen Einsatz dieser Fahrzeuge auch an anderen Hotspots der Stadt beschlossen hat.

Stadt plant Containergebäude an der Stadtbibliothek für einen Drogenkonsumraum

Die mobilen Fahrzeuge an der Rückseite des Museums sollen durch einen Drogenkonsumraum abgelöst werden, der in Containerbauweise an der Stadtbibliothek platziert werden soll. Diese Container sollen so lange stehen bleiben, bis die Stadtverwaltung einen endgültigen Drogenkonsumraum gefunden hat. Dieser endgültige Raum soll dann in der Lungengasse (heutige Methadonausgabestelle) platziert werden.

Wie lange provisorische Einrichtungen in Köln stehen bleiben ist sicher vielen Bürgerinnen und Bürgern bekannt. Das Museum Schnütgen wird jährlich von ca. 100.000 Besuchern frequentiert. Die Stadtbibliothek täglich von 100en, an manchen Tagen sogar 1000en Kindern und Jugendlichen besucht wird. Auch der Schulweg unserer Kinder zur katholischen Hauptschule Großer Griechenmarkt führt dann, nach Planung der Stadtverwaltung, zukünftig direkt am Drogenkonsumraum vorbei. Zusätzlich kommt noch hinzu, dass ab 2020 die Generalsanierung der Stadtbibliothek geplant ist, so dass da auch eine große Baustelle entsteht. Es wird dann ziemlich unübersichtlich da. Wie die Verwaltung da noch die öffentliche Sicherheit gewährleisten will, bleibt fraglich und wird sicherlich auch den Rat der Stadt Köln interessieren.

Verwaltung agiert eigenmächtig an Ratsbeschlüssen vorbei!

Damit agiert die Stadtverwaltung entgegen des Ratsbeschlusses aus 2018 die Drogenszene zu entzerren. Das Gegenteil ist der Fall: Die Verwaltung treibt mit ihren nun bekannt gewordenen Plänen die Konzentration der Szene rund um den Neumarkt weiter voran.

Der ist der Beschluss des Rats der Stadt Köln aus 2018 sehr klar: Anschaffung von mobilen Einrichtungen der Drogenhilfe für die verschiedenen Hotspots in Köln. Ziel dieser mobilen Einrichtungen war:

  • Die mobilen Fahrzeuge an verschieden Hotspots einzusetzen und damit für schnelle Hilfe zu sorgen
  • Den Neumarkt damit zu entlasten und die Drogenszene zu dezentralisieren
  • Die Wirkungsweise solcher mobilen Einrichtungen zu testen und Erfahrungen zu sammeln

Was nun aber die Stadtverwaltung an den Beschlüssen des Rats vorbei plant, hat mit der Entlastung des Neumarkts und dem gesamten Wohnumfeld nichts zu tun. Aus diesem Grund sind wir sehr gespannt, wie die politischen Entscheidungsträger auf die Pläne der Verwaltung reagieren.

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