Dealer-Szene Neumarkt: Messerstecherei in der Nähe der Poststraße

Was ist am Donnerstag in der Nähe der Poststraße passiert?

Am Donnerstag, den 21.06.2018 kam es gegen 17:50 Uhr in der kleinen Schartgasse in der Nähe der Poststraße (nur 7 Gehminuten vom Neumarkt entfernt) zu einer Messerstecherei. Anwohner sollen beobachtet haben, wie es zu einem Streit zwischen 2 Männern kam. Dabei soll es mutmaßlich um Drogenankauf gegangen sein, wie RP-Online am 22.06.2018 berichtete. Die Auseinandersetzung eskalierte und der 48-jährige Mann soll daraufhin seinem Kontrahenten mit einem Messer massive Verletzungen zugefügt haben, um sich die Drogen zu verschaffen, so RP-Online. Der Schwerverletzte kam ins Krankenhaus, ist aber mittlerweile außer Lebensgefahr. Der Messerstecher verschanzte sich anschließend in einem Haus in der Pantaleonstraße, nachdem er zuvor noch einen der Anwohner angegriffen hat, um ihm die Schlüssel zu entwenden. Durch einen SEK-Einsatz konnte der Mann überwältigt werden und wurde dem Haftrichter vorgeführt.

Tödlicher Messerangriff im Dealer-Milieu vor 8 Monaten auch am Ebertplatz 

Vor nur 8 Monaten wurde ein 22-jähriger junger Mann aus Guinea/Westafrika am Ebertplatz von einem 25-jährigen Marokkaner mit einem Messer angegriffen. Der 22-jährige Mann hat diesen Angriff nicht überlebt und verstarb. Auch hierbei handelte es sich um eine Tat im Drogenmilieu, beide Männer sollen nach Aussage des Express vom 17.10.2017 als Dealer agiert haben.

Die Dealer- und Drogenszene hat sich weit bis in die Wohnviertel südlich des Neumarkts verlagert

Die Drogenszene vom Neumarkt ist schon lange nicht mehr nur am Platz. Sie ist über die Jahre hinweg mit der durch die Stadt vorangetriebenen Konzentration der Szene am Neumarkt immer größer geworden und zieht sich heute weit in die gewachsenen Wohnviertel südlich des Neumarkts bis zum Park am Rothgerberbach hinein. Eine riesige Fläche, dicht besiedelt, mit vielen Hinterhöfen, Hauseingängen, Hausfluren, Parkanlagen und Parkplätzen wo Drogendealer ungeniert ihre Geschäfte betreiben! Die Messerattacke war nur 7 Gehminuten vom Neumarkt entfernt mitten im Wohnviertel. Die Katholische Hauptschule Großer Griechenmarkt ist nur 2 Gehminuten von Ort des Geschehens entfernt!

Ein Drogenkonsumraum am Neumarkt würde die Dealerszene auch im Wohnviertel auf lange Zeit verfestigen

Mit einem Drogenkonsumraum am Neumarkt würde die Szene noch mehr konzentriert und verfestigt werden. Abhängige müssen ihre Drogen vorher beim Dealer kaufen, bevor sie diese im Drogenkonsumraum zu sich nehmen können. Es ist von allen Experten hinlänglich bestätigt, dass sich die Abhängigen die Drogen im Umfeld eines Drogenkonsumraums besorgen. Drogendealern bietet das Wohngebiet südlich des Neumarkts ideale Verstecke, um die Drogen zu bunkern und zu handeln. Damit würde sich für die Anwohner nichts bessern! Messerstechereien und Drogenhandel in einem sehr alten und liebevoll gewachsenen Wohnviertel würden auf lange Zeit zum Alltag gehören und die gewachsenen Strukturen zerstören.

Wie soll das weiter gehen? Die Polizei ist mit 20-30 Beamten für die Innenstadt an der Belastungsgrenze!

Allein in 2017 wurden am Ebertplatz 9400 Stunden Polizeiarbeit geleistet (ein Jahr hat 8760 Stunden). Dies war die Aussage von Martin Lotz (Polizei Köln) im WDR-Stadtgespräch am 24.5.18. Und diese Einsätze reichten vorne und hinten nicht aus, obwohl wir der Arbeit der Polizei Köln an der Stelle ausdrücklich danken wollen. Nur über 20-30 Polizisten verfügt die Polizei Köln für die gesamte Innenstadt – dies erklärte ein Vertreter der Polizei Köln im November 2017 auf einem Informationsabend der Stadt Köln zum Drogenkonsumraum am Neumarkt (siehe separater Bericht). Die Polizisten werden nach Priorität eingesetzt, machte der Vertreter deutlich. Auch das Ordnungsamt ist derzeit personell unterbesetzt, wie ein Vertreter auf der gleichen Veranstaltung bestätigte. Wie will man nun neben dem Ebertplatz, dem Dom, den Ringen, der Altstadt und dem Neumarkt zusätzlich auch noch das Wohngebiet südlich des Neumarkts, eine riesengroße Fläche, dicht besiedelt, mit vielen Hinterhöfen, Hauseingängen, Hausfluren, Parkanlagen und Parkplätzen überwachen und schützen? Die Drogendealer wissen um diesen Umstand und machen dort ihre Geschäfte ungeniert weiter.

Wie soll das weitergehen? Eine weitere Konzentration der Szene und eine weitere Ballung der Probleme am Neumarkt und den angrenzenden Wohnvierteln ist unvertretbar!

 

 

Gemeinsam Lösungen für die drängenden Probleme finden

„Aus“ für einen suboptimalen Standort eines diskussionswürdigen Drogenhilfekonzepts

Das Problem eines aus unserer Sicht vollkommen ungeeigneten Raums für einen der geplant größten Drogenkonsumräume Deutschlands am Neumarkt in der Thieboldsgasse 148 ist durch die Kündigung des Mietvertrags mit der Stadt seitens des Vermieters nun vorerst vom Tisch (siehe Veröffentlichung vom 04.06.2018).

Ein Problem stellte die Räumlichkeit auch aus Sicht der Bürgerinitiative insbesondere aus 3 Gründen dar:

  1. Die Stadtverwaltung plante in dem Raum in der kleinen engen Thieboldsgasse mit ca. 1,30 Meter Bürgersteigbreite einen der größten Drogenkonsumräume Deutschlands. 7 Tage die Woche, täglich 10 Stunden sollte er geöffnet sein, mit einer geplanten Kapazität von ca. 130 Konsumvorgängen pro Tag. Das sind ca. 3.900 Konsumvorgänge pro Monat und ca. 48.000 pro Jahr! Jedem Konsum geht faktisch ein illegaler Drogenbezug im Umfeld einher. Das alles mitten im Wohngebiet mit gewachsenen Veedelsstrukturen.
  2. Ob dieses Hilfsangebot in der Größe die Grundprobleme am Neumarkt mit Alkoholismus, Obdachlosigkeit, Drogenhandel und Drogenkonsum, Verelendung und Verwahrlosung wirklich gelöst hätte, bleibt fraglich, weil er letztendlich einzelnen Abhängigen lediglich für 30-45 Minuten die Ruhe für einen geschützen Konsum von ohnehin fragwürdigen Substanzen gegeben hätte, deren Zusammensetzung vollkommen unklar und gefährlich ist. Damit bliebe am Neumarkt faktisch alles wie gehabt: Alkoholismus, Obdachlosigkeit, Drogenhandel und Drogenkonsum, Verelendung und Verwahrlosung.
  3. Sozialdezernent Dr. Harald Rau sprach auf den Bürgerinformationsabenden in 2017 zum Drogenkonsumraum am Neumarkt immer von einem „Experiment“. Ein Experiment mit ungewissem Ausgang in dieser Dimension zu Lasten Aller lehnen wir ab. Wir brauchen Lösungen, keine Experimente!

Die Probleme bleiben und es braucht dringend Lösungen

Mit dem „Aus“ für das Projekt „Drogenkonsumraum Neumarkt“ in dieser ungeeigneten Räumlichkeit sind die Probleme am Neumarkt aber auch noch lange nicht gelöst. Das die Abhängigen Hilfe brauchen steht außer Frage. Außer Frage steht aber auch, dass Lösungen herbei geführt werden müssen, die auch für die Anwohner, Geschäftsleute, Pendler und Besucher eine akzeptabele Lösung darstellen.

„Die Drogenpolitik der Stadt Köln ist gescheitert“ (Sozialdezernent Kölns Dr. Harald Rau, 24.5.2018, WDR-Stadtgespräch). Die Bilder im Titel dieses Beitrags (aufgenommen in den letzten Tagen) zeigen das ganze Ausmaß dieses Scheiterns, das Ausmaß von Verwahrlosung und Verelendung durch Obdachlosigkeit, Alkoholismus und Drogenkonsum. Es braucht dringend Lösungen!

Die Zukunft des Neumarkts gemeinsam gestalten

Wir müssen daher wieder mit Politik und Experten in einen Dialog einsteigen, um die drängenden Probleme am Neumarkt gemeinsam intensiv zu erörtern und um gemeinsam nach nachhaltigen Lösungen zu suchen, die Allen helfen: den Obdachlosen und Abhängigen, aber auch den Anwohnern und Anrainern, Geschäftsleuten, Pendlern und Besuchern des Neumarkts.

Hat die Stadt den Neumarkt aufgegeben?

Seit letztem Jahr hat die Stadt Köln keine erkennbaren Erfolge erzielt, um die Verwahrlosung des Neumarktgebiets zu stoppen: ein Lebens- und Arbeitsraum für 10.000e Kölner(innen), Kulturstandort und ein Aushängeschild Kölns. Das Gegenteil ist der Fall. Wie soll das weitergehen? Welches Zukunftsbild haben Stadtpolitik und Verwaltung eigentlich für die Kölner Innenstadt im Allgemeinen und das Neumarktgebiet im Speziellen?

Kein Drogenkonsumraum ohne Drogenkriminalität

Laut Kriminalstatistik 2017 ist ein starker Anstieg der Drogendelikte um 9,2% zu verzeichnen. Mit dem für 2018 am Neumarkt geplanten Drogenkonsumraum wird diese Zahl ganz sicher nicht sinken. Denn die Abhängigen müssen!! sich die Drogen illegal beim Dealer beschaffen. In dem Raum werden keine Drogen ausgegeben, auch keine Ersatzstoffe! Insofern werden durch den von der Stadt beschlossenen Drogenkonsumraum am Neumarkt Drogendelikte im Herzen unserer Stadt mit öffentlichen Geldern geduldet und gefördert!

Wir sagen Stopp! Kriminalität muss bekämpft werden und darf nicht geduldet werden!

Trauriger Drogenalltag am Neumarkt

Die Stadt interessiert es offensichtlich nicht mehr, was sich morgens gegen 10.30 Uhr in aller Öffentlichkeit am Neumarkt abspielt. Drogen werden zum Konsum in aller Öffentlichkeit vorbereitet und konsumiert. Dealer und Konsumenten werden von der Polizei durchsucht und dann anschließend wieder laufen gelassen. Hinterlassenschaften des Drogenkonsums finden sich in unseren Treppenhäusern…

Wer schützt hier eigentlich noch uns Bürger? Wer stellt hier eigentlich noch Sicherheit und Ordnung her? Können Drogenabhängige und Dealer denn einfach alles tun und lassen, was sie wollen? Es muss endlich Schluss sein mit dem tatenlosen Zusehen von Politik und Verwaltung der Stadt! Wir fordern ein konsequentes und hartes Durchgreifen! Null Toleranz gegenüber Dealern, Drogenbesitz und Drogenkonsum!