Gesundheitsamt: Für die Beseitigung des Drogenmülls und Unrats sind die Anwohner zuständig!

Wochenlang wurde der Hauseingang Neumarkt 13 von Menschen in Beschlag genommen, die dort Drogen konsumierten und ihren gesamten Müll, Drogenutensilien und Essensreste hinterließen. Unternommen hat hier weder Polizei noch Ordnungsamt oder Gesundheitsamt etwas. Sie ließen das Treiben einfach gewähren. Anstatt sich um das Problem und die Menschen zu kümmern, verwies das Gesundheitsamt auf Anfrage der Bürgerinitiative an die Zuständigkeit des Hauseigentümers für Ordnung vor der Haustür zu sorgen. Nun hat dieser im Juni eine Glastür eingebaut, um dem Treiben ein Ende zu setzen.

Hat die Stadt den Neumarkt aufgegeben?

Seit letztem Jahr hat die Stadt Köln keine erkennbaren Erfolge erzielt, um die Verwahrlosung des Neumarktgebiets zu stoppen: ein Lebens- und Arbeitsraum für 10.000e Kölner(innen), Kulturstandort und ein Aushängeschild Kölns. Das Gegenteil ist der Fall. Wie soll das weitergehen? Welches Zukunftsbild haben Stadtpolitik und Verwaltung eigentlich für die Kölner Innenstadt im Allgemeinen und das Neumarktgebiet im Speziellen?

Trauriger Drogenalltag am Neumarkt

Die Stadt interessiert es offensichtlich nicht mehr, was sich morgens gegen 10.30 Uhr in aller Öffentlichkeit am Neumarkt abspielt. Drogen werden zum Konsum in aller Öffentlichkeit vorbereitet und konsumiert. Dealer und Konsumenten werden von der Polizei durchsucht und dann anschließend wieder laufen gelassen. Hinterlassenschaften des Drogenkonsums finden sich in unseren Treppenhäusern…

Wer schützt hier eigentlich noch uns Bürger? Wer stellt hier eigentlich noch Sicherheit und Ordnung her? Können Drogenabhängige und Dealer denn einfach alles tun und lassen, was sie wollen? Es muss endlich Schluss sein mit dem tatenlosen Zusehen von Politik und Verwaltung der Stadt! Wir fordern ein konsequentes und hartes Durchgreifen! Null Toleranz gegenüber Dealern, Drogenbesitz und Drogenkonsum!

Der Neumarkt und dessen Wohngebiete verkommen im Drogenmüll

Spritzen, Kot, Blut, Müll, Essenreste: Der Neumarkt und die Wohngebiete versinken im Drogensumpf

Besonders hart ist es im Haubrichforum, dem Ärzte- und Wohnhaus am Josef-Haubrich-Hof. Mehrmals täglich stoßen Anwohner, Mitarbeiter und Besucher in den Treppenhäusern auf Junkies, die sich da ihre Spritzen setzen oder Heroin in der Alufolie rauchen und deren Hinterlassenschaften. Sie hinterlassen Blutflecken, benutzte Kanülen, angekokelte Alufolien und mit Blut durchtränkte Taschentücher. Aber auch in den Hinterhöfen der Wohnhäuser und deren Hauseingängen, vor den Geschäften, auf den Toiletten der dortigen Gastwirtschaft und auf der Straße sind der Drogenmüll, Essensreste und Hinterlassenschaften menschlicher Exkremete Alltag.

Stadt verspricht Hilfe – doch wie soll das praktisch funktionieren

Die Stadt hat nun Hilfe versprochen. Mit dem für 2018 beschlossenen und geplanten städtischen Drogenkonsumraum am Neumarkt (Thieboldsgasse 148) soll alles besser werden. Die Stadt verspricht, dass sich der Konsum von der Straße und von den Hauseingängen in den Drogenkonsumraum verlagert. Doch wie soll das praktisch funktionieren?

 

Abhängige richten sich nicht nach spärlichen Öffnungszeiten eines Drogenkonsumraums

Der heute bereits existierende Drogenkonsumraum am Kölner Hauptbahnhof hat folgende Öffnungszeiten:
Mo-Di: 08:30-13:00 und 16:30-20:15
Mi-Fr: 08:30-13:00
Sa: geschlossen
So+Feiertage: 08:30-13:00

Ein Heroinabhängiger braucht 2-3 „Schüsse“ pro Tag. Er wartet nicht auf Öffnungszeiten! Wie will man eigentlich mit solchen Öffnungszeiten ernsthaft sicherstellen, dass sich der Drogenkonsum in der Neumarktgegend von unseren Treppenhäusern, von unseren Straßen und Plätzen in den Drogenkonsumraum verlagert? Wie will man ernsthaft sicherstellen, dass der Raum mit den knappen Öffnungszeiten überhaupt zu dem für alle erhofften Hilfsangebot wird? Wie will man dies sicherstellen, wenn nur in Köln gemeldete Personen den Raum überhaupt nutzen dürfen?

Spritzen und Drogenmüll trotz Drogenkonsumraum: Ein Beispiel aus Düsseldorf

In Düsseldorf auf der Erkrather Str. in der Nähe des Worringer Platzes existiert bereits heute ebenfalls ein Drogenkonsumraum. Bis zu 1500 Spritzen allein im letzten Jahr musste die Drogenhilfe freiwillig von der Straße einsammeln! Und das trotz Konsumraum! Der Geschäftsführer der Düsseldorfer Drogenhilfe Michael Harbaum bestätigt in einem WDR-Bericht: „Letztendlich haben wir nicht jeden Tag geöffnet und wir können natürlich auch nicht jeden erreichen, nicht jeder möchte oder kann bei uns konsumieren“. In dem folgenden Beitrag der WDR-Lokalzeit Düsseldorf „Spritzen und Drogenmüll in Düsseldorf“ können Sie sich selbst einen Eindruck machen, wie es bald am Neumarkt aussehen wird MIT Drogenkonsumraum.

Wir sind gespannt

Wir sind gespannt, wie die Stadt Köln mit dem für 2018 beschlossenen und geplanten Drogenkonsumraum am Neumarkt ihre Versprechen einlösen wird, den Konsum von den Straßen und Hauseingängen in den Raum zu verlagern und den Drogenmüll von dort wegzubekommen. Alle bisherigen Praxisbeispiele zeigen leider in eine andere Richtung.